Neben der KPMG Global Construction Survey, über die ich letzte Woche berichtet hatte, hat auch PwC kürzlich eine interessante Studie veröffentlicht und dabei sogar die deutsche Bauindustrie im Detail unter die Lupe genommen. Im Rahmen der Studie wurden 100 Bauunternehmen, Anlagenbauer sowie Planer & Designer hinsichtlich Ihrer Erfahrungen mit BIM befragt.
Es stellte sich heraus, dass obwohl die Hälfte der befragten Unternehmen bereits mit BIM arbeitet, nur etwa 20% eine BIM-Strategie haben. Um den größtmöglichen Nutzen aus dem BIM Prozess zu ziehen, ist es allerdings ausschlaggebend, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt eine klare Strategie zu entwickeln und alle Beteiligten zu berücksichtigen.
Wir haben alle schon mal gehört, dass BIM eine neue Arbeitsmethode und nicht nur eine neue Software ist – dennoch wird in der Praxis oft erwartet, dass nach dem Softwarekauf und 1-2 Schulungen die BIM Implementierung abgeschlossen ist. Dabei wird allerdings das eigentliche Thema der digitalen Transformation, nämlich das Überpüfen und Anpassen der alten Workflows, oft außer Acht gelassen, wodurch die erwartete Produktivitätssteigerung gemindert wird – oder sogar gar nicht eintritt.
Interessant ist auch die Tatsache, dass 60% der Befragten in den letzten 12 Monaten in Ausschreibungen involviert war, bei denen BIM, 3D-Druck, Cloud-Technologie oder 3D Laser-Scanning explizit gefordert waren. Diese Punkte werden in der nächsten Zeit sicherlich vermehrt in Ausschreibungen zu finden sein, daher ist es wichtiger denn je, auf dem Laufenden zu sein und neue Technologien zu implementieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Immerhin haben 80% der befragten Unternehmen das bereits erkannt und werden in den nächsten Jahren BIM einsetzen, wobei grob mit einer Umsatzsteigerung von ca. 10% gerechnet wird.